Ehrenamt beim AHD Saar
Supervision - auch die besten Helfer brauchen mal Hilfe
Christine Unrath unterstützt die ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen als Supervisorin.
Als ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen leisten Sie ein qualitativ sehr anspruchsvolles (und neben aller Erfüllung und innerer Bereicherung) und auch oft persönlich belastendes Engagement.
Der AHD Saar legt größten Wert darauf, seine ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen für diese besondere Tätigkeit konsequent zu qualifizieren und zu unterstützen.
Viele Ehrenamtliche engagieren sich mit viel Herzblut und großem Einsatz. Aber wie in allen Lebenssituationen funktionieren die Dinge nicht immer so gut, wie man sich das vielleicht wünscht. Stellen Sie sich vor, Sie begleiten einen Menschen lange Zeit, haben eine besonders gute Beziehung zueinander und plötzlich kommt ein Verwandter und beendet die Begleitung einfach, weil sie (oder er) ja jetzt da ist. Oder Sie haben sich sehr eingesetzt für den Sterbenden und nachdem er verstorben ist, „vergessen“ die Angehörigen, Sie zu informieren. Oder ein Patient „projeziert“ seine ganze Wut und Enttäuschung auf Sie, obwohl Sie nur für ihn da sein wollen.
Solche und ähnliche Situationen können sehr belastend sein und wir tragen ein großes Stück Verantwortung, dass Sie in und mit solchen Erlebnissen nicht alleine umgehen müssen.
Wir freuen uns daher sehr, dass wir als neue Supervisisorin zur Begleitung unserer Ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen Frau Christine Unrath gewinnen konnten. Frau Unrath zählt zu den erfahrensten und professionellsten Supervisorinnen im Bereich „existenzielle Lebenssituationen“. Sie ist evangelische Pfarrerin, war von 2003 bis 2014 Polizeiseelsorgerin und Landespolizeipfarrerin und verfügt über besondere menschliche und fachliche Kompetenzen, wenn es um die Be-und Verarbeitung von schweren Erfahrungen geht.
Es geht darum, die Kostbarkeit, in Freud und Leid füreinander einzustehen und tragische Erlebnisse in der Hospizarbeit gemeinsam zu tragen - immer wieder dahin schauen, was nicht an der Fachkompetenz oder am Äusseren eines ehrenamtlichen Begleiters abprallt, sondern mit nach Hause genommen wird und unter die Haut geht.
Supervision soll einen Dienst leisten, um zu lernen und zu verstehen, um Vertrauen aufzubauen, um kritisch zu reflektieren und um da zu sein, wenn die Sorge um die Seele nötig wird.
(in Anlehnung an einen Bericht der GdP zur Verabschiedung von Frau Unrath als Polizeipfarrerin im Juli 2014)